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Erkunde die Geschichte von Migration, Staatsbürgerschaft und Zugehörigkeit in Deutschland und den USA über die Jahrhunderte.

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1884
Berliner Konferenz: Beginn der deutschen Kolonialherrschaft

Im Jahr 1884 kamen Vertreter europäischer Staaten, der USA und des Osmanischen Reichs in Berlin zusammen, um ohne das Beisein afrikanischer Repräsentanten über die Kolonisierung Afrikas zu entscheiden. Das deutsche Kaiserreich nahm in Folge das heutige Burundi, Ruanda, Tansania, Namibia, Kamerun, Togo, Papua-Neuguinea und die Marshall-Inseln gewaltsam in Besitz. Später kamen Gebiete im heutigen China, Westsamoa und Mikronesien dazu. Das Leben in den Kolonien war von Enteignung, Zwangsarbeit, Misshandlungen und Unterdrückung geprägt. Die Menschen wehrten sich durch Arbeitsverweigerung, Flucht, politische Organisierung und bewaffneten Kampf. Beispiele dafür sind der Krieg der Herero und Nama in Namibia, in dem deutsche Soldaten den ersten Völkermord des 20. Jahrhunderts verübten, der Maji-Maji-Krieg in Tansania und die Rebellion in Jiaozhou. Zahlreiche Menschen aus den deutschen Kolonien, vorwiegend Männer, kamen ins Kaiserreich. Zur Ausbildung, Teilnahme an sogenannten Völkerschauen, als Seeleute, Begleitung von Kolonialbeamten, Missionaren und Händlern oder als Lehrende an Kolonialinstituten.
Kampf um Afrika Yinka Shonibare, 2003, Stephen Friedman Gallery, London, and James Cohan Gallery, New York. Photo by Stephen White.
Kampf um Afrika
14 lebensgroße Schaufensterpuppen aus Fiberglas, 14 Stühle, Tisch und Baumwolle mit niederländischem Wachsdruck, insgesamt 52 x 192 1/10 x 110 1/5 Zoll.
Ich stellte mir diese Konferenz neu vor, mit diesen hirnlosen Männern, buchstäblich hirnlos, die um den Tisch herum saßen. Ihnen wurden die Köpfe abgeschlagen und sie haben dieses Treffen, um über das Schicksal Afrikas zu entscheiden! Kopflose Menschen sitzen um den Tisch herum, und auf diesem Tisch liegt eine Karte von Afrika.

- Yinka Shonibare, MBE
Germany
Sources
  1. Katharina Walgenbach. ‚Weißseinʻ und ‚Deutschseinʻ – historische Interdependenzen. Mythen, Masken und Subjekte. Kritische Weißseinsforschung in Deutschland. Edited by Maureen Maisha Eggers. Münster: Unrast, 2005. Pages 377-393.
  2. Oguntoye Katharina. Afrikanische Zuwanderung nach Deutschland zwischen 1884 und 1945. Onlinedossier der Bundeszentrale für politische Bildung. July 30, 2004. Date accessed: July 11, 2015.
  3. Christian Kopp. “Im Geiste guten gegenseitigen Einvernehmens” – Bismarcks Berliner Afrika-Konferenz* Christian Kopp. berlin-postkolonial. 2009. Date accessed: July 11, 2015.
  4. Der Kolonialismus und seine Folgen 125 Jahre nach der Berliner Afrika-Konferenz. INKOTA-Brief. Edition September 2009. Volume 149 Inkota -Netzwerk / Berliner entwicklungspolitischer Ratschlag, 2009. Date accessed: July 11, 2015.
Additional Resources
  1. Kolonialgeschichte im DHM – Ein kritischer Audioguide.
  2. Lern- und Erinnerungsort Afrikanisches Viertel (LEO).
  3. Deutscher Kolonialismus in Afrika: Aspekte einer Chronologie.
  4. Dokumentation: 1885 Der Sturm auf Afrika.
  5. Horst Gründer. Der „Wettlauf“ um Afrika und die Berliner Westafrika-Konferenz 1884/85 in Kolonialmetropole Berlin. Eine Spurensuche. Berlin: Berlin-Edition.
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