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Erkunde die Geschichte von Migration, Staatsbürgerschaft und Zugehörigkeit in Deutschland und den USA über die Jahrhunderte.

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2003
PISA-Studie

Das „Programme for International Student Assessment“ (PISA) ist eine internationale Studie über die Leistungen an Schulen, die von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) durchgeführt wird. Die Studie hat das Ziel Basiskompetenzen, die von Schulen an Schüler*innen vermittelt werden, zu untersuchen.

Die Studie wird erstmals im Jahr 2000 durchgeführt und seitdem alle drei Jahre wiederholt. Ziel ist nicht nur eine Überprüfung der Basiskompetenzen der Schüler*innen, sondern auch herauszufinden, von welchen Faktoren das Erreichen dieser Kompetenzen abhängt. Die PISA-Studie aus dem Jahr 2003 hebt in ihren Ergebnissen über die unterdurchschnittliche Leistung der Schüler*innen hervor, dass der schulische Erfolg und Misserfolg grundsätzlich mit Faktoren wie sozialer Herkunft, Mehrsprachigkeit und Migrationsbiografie der Kinder und Jugendlichen zusammenhängt. Dadurch wurden zunächst die Schüler*innen bzw. ihre Familien für die schlechten Leistungen und der verhältnismäßig schlechten Statistik in der PISA-Studie verantwortlich gemacht. Kritiker*innen verweisen hingegen auf die Defizite im deutschen Schulsystem: Dieses schaffe es nicht, Schüler*innen mit schlechteren Zugangsvoraussetzungen rechtzeitig zu fördern und blende strukturelle Probleme und die Verantwortung seitens der Schulen und der Bildungspolitik aus. Die Ergebnisse der PISA-Studie lösen eine Debatte über institutionelle Diskriminierungen an deutschen Schulen aus, in der vor allem die räumliche Trennung von Kindern mit oder ohne Migrationsbiographie kritisiert wird. Allerdings ist die Segregation in Schulklassen kein Phänomen, welches erst durch die PISA-Studie ausgelöst wurde. Systematische Segregation an Schulen fand schon Anfang der 1970er Jahre: Zwar wurde damals grundsätzlich keine Trennung nach Nationalität vorgenommen, doch sollte in einer Klasse der Anteil „nicht-deutscher“ Kinder 25% nicht überschreiten. Als Folge entstanden sogenannte „Ausländerregelklassen“ (siehe: Familiennachzug und zweite Generation in der BRD, 1976 und siehe auch, “Willkommensklassen”, 2011.). In Berlin waren vorwiegend Schüler*innen mit türkischer Migrationsgeschichte von der Unterbringung in „Ausländerklassen“ betroffen, da sie die größte Gruppe von Migrant*innen bildeten. Allerdings wuchs der Druck von Seiten migrantischer Institutionen bezüglich dieser Verordnung, so dass 1995 das Berliner Schulgesetz geändert und sowohl die Quotenregelung als auch die ‚Ausländerregelklassen’ abgeschafft wurden.
ZDF Frontal 21
Pisa Studie - Deutschland auf dem letzten Platz bei Chancengleichheit!
In keinem anderen Land ist der Bildungserfolg so abhängig von der sozialen Herkunft wie in Deutschland.<br /> Ursache: Vor allem das dreigliedrige Schulsystem.
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